G: Diskussionen zu allen Themen der Informationsbearbeitung

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2 Antworten zu G: Diskussionen zu allen Themen der Informationsbearbeitung

  1. clausmartin2015 schreibt:

    Haiti

    Report: Creative Problem Solving in Complex Systems
    publisher: Openox
    published: September 2013, New York
    ISBN: 978-0-9899787-0-5
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    Wie das Beispiel der Katastrophenhilfe für Haiti zeigt, können sehr große Fehler gemacht werden, wenn die Struktur der Informationsnetzwerke nicht richtig analysiert wird.

    Das Gegenbeispiel zeigt, dass auch mit einer recht groben Analyse bereits die richtigen Schlussfolgerungen gezogen werden können, um erfolgreich, praktisch handeln zu können.

    Hier ist die Übersetzung einiger wichtiger Resultate aus diesem Report:

    A. Grundbedürfnisse bei der menschlichen Entwicklung
    Wenn wir die menschliche Entwicklung untersuchen, kann sie auf 3 grundlegende Bedürfnisse reduziert werden:
    1 Zugang zu Ressourcen
    2. Zugang zu Möglichkeiten
    3. internes Wissen über individuelle Hilfen

    B. Modellbildungen
    Wir haben bemerkt, dass zu stark auf messbare Erfolge vertraut wird, ohne dass ausreichend Zeit investiert wird, um einen soliden theoretischen Rahmen zu bilden, so dass diese Datenpunkte zu gültigen Schlussfolgerungen organisert werden.
    Ein starres Modell, das nur auf quantitativen Ausgangsgrößen beruht, erzeugt Wissen, das die vorhandenen Strukturen der Beteiligung der Regierung und des Wachstums bestätigt und am Ende nur die existierenden, dominanten Ideologien reproduziert.

    C. Kulturelle und Soziale Gesichtspunkte:
    Während der Verfahrensentwicklung für diesen Report, wird der Forscher nicht als wertneutral und objektiv angesehen, sondern er wird als aktiver Teilnehmer beim Aufbau des Wissens angesehen, an der Seite der Forschungssubjekte. Der Wert der Forschung beruht nicht auf der Reproduzierbarkeit, sonder mehr darauf, wieviel sie an substantiellem Wissen über ein Thema beiträgt. Wir achteten auch darauf, dass unser Team so zusammengesetzt war, dass es kulturübergreifende Spezialisten enthielt, mit Spezialwissen über die Kulturen in der Karibik.
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    eigene Anmerkung: Dieser Forschungsansatz ist nicht mehr wissenschaftlich
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    D. Unsere Untersuchungsmethode
    Unsere strategische Analyse versuch,t die Sichtweise von denen zu erkunden, die am Rande der sozialen Systeme leben, einschließlich der sozial-ökonomischen Klassen, wie Frauen und Minderheiten.
    Damit wir unser Forschungsverfahren so strukturieren konnten, dass es an die unterschiedlichen kulturellen Realitäten angepasst ist und eine kritische Zerlegung ermöglicht, entwickelten wir eine Mehrfach-Methode, die auf die Anwendung ausgerichtet ist und bewerteten weniger stark die auf quantitativen Daten beruhenden Analysemethoden.
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    eigene Anmerkung: Warum wurden die verfügbaren quantitativen Daten nicht genauer ausgewertet ?
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    E. Digital Democracy ( Dd) und Clinton Global Initiative ( CGI)
    Dd und CGI arbeiteten bei diesem Hilfsprojekt eng zusammen und zusätzlich eng zusammen mit:

    Haitian Geopolitics
    Grassroots Organizations ( Organisationen vor Ort)
    Gender Based Violence ( geschlechtsverursachte Gewalttaten )
    Information Communication Technoloigies
    International Development
    Disaster Relief
    Capacity Building

    F: Charakterisierung von Haiti
    In Haiti arbeiteten vor und nach dem Erdbeben ca. 10 000 verschiedene private Hilfsorganisationen ( NRO = Nichtregierungsorganisationen, NGO = Non Government Organization ) und es wurden ca. 12 Milliarden Dollar investiert.
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    eigene Anmerkung: Die Bevölkerungszahl in Haiti wird auf ca. 10 Millionen geschätzt. Also kommen pro 1000 Einwohner ein NGO ). Da die 10 000 NGOs wahrscheinlich nicht effektiv zusammenarbeiten, ist verständlich, warum die ca. 10 Millarden US Dollar nicht sehr viel Wirklung zeigten. ( 1000 Dollar pro Einwohner )
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    In den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts wurde Gewalt gegen Frauen als staatliche politische Waffe gebraucht.
    Allein in der Zeit von 2004 bis 2006 in Port au Prince wurden ca 35 000 Frauen und Mädchen vergewaltigt.
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    eigene Anmerkung: in Port au Prince ist die Einwohnerzahl ca. 900 000. Davon dürften ca. 300 000 Frauen und Mädchen (über 10 Jahre ) sein. Das bedeutet, dass ca. 10% von ihnen in nur 2 bis 3 Jahren vergewaltigt wurden. Also ein völliges Versagen des Staates und der Gesellschaft in Haiti.
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    Es ist extrem schwierig, diese Gewalt zu beseitigen, denn sie kann durch Familien und Gesellschaftsmitglieder toleriert werden, wie Polizei und Militär oder politische Institutionen, weil die sozialen Normen der Scham, der Furcht und des Schweigens es zulassen, dass sie ohne Kommentar weiterexistieren.

    Experten stimmen überein, dass viele der Probleme von dem zu stark privatisierten Sozialbereich, den Verbindungen zwischen Politik und Hilfsorganisationen und der internationalen Ansicht, dass Haiti ein gescheiterter Staat ist, herrühren.

    Aus vielen Interviews mit direkt Betroffenen, können folgende Schlüsse für die Hilfsmaßnahmen gezogen werden:

    Konzentration auf die Menschen

    * Katastrophenhilfe
    * Lernen der lokalen Sprachen und kulturellen Verhaltensweisen
    * Aubau von Beziehungen
    * Training
    * Entwicklung von technischen Hilfsmitteln
    * Finanzmittel finden
    * Lernen aus Fehlern
    * Geschlechtsbedingte Gewalt
    * Aubau von Kapazitäten

    Erfolgreiche Maßnahmen:
    * Hotline Digitaltelephone, um Gewaltopfern zu helfen ( verteilt über Haiti )
    * Training aller Mitarbeiter
    * Einbindung von Übersetzern, die die kreolische, die französische und die englische Sprache beherrschen

    G. Überlebende in Anwälte umformen. ( Hilfsorganisation KOFAVIV = Komiyon Fanm Viktim Pou Viktim ))

    Da die GBV sich auf das Problem der Unterdrückung von Frauen und die Aufrechterhaltung der ungleichen Gewaltenverteilung fokussiert, ist ein Schlüsselmaß für sozialen Erfolg, ob mehr Frauen und Mädchen umfassend am sozialen, politischen und wirtschaftlichen Leben in ihren Gesellschaften teilnehmen können und insgesamt in der Welt.

    Die Rechtssprechung in Haiti verbietet noch nicht die sexuelle Diskriminierung am Arbeitsplatz und das Strafgesetz schützt Frauen und Mädchen noch nicht gegen Vergewaltigung.

    KOFAVIV ist an vorderster Front, staatliche Reformen durchzusetzen, um die Frauen und Mächen in Haiti besser zu schützen.

    Durch das Trainingsprogramm von KOFAVIV gewinnen die überlebenden Frauen und Mädchen wieder Vertrauen und lernen die nötigen Fähigkeiten für Führungskräfte ( Trainingsprogramm: Wonn Refleksyon ).
    Wenn Frauen an dem Trainingsprogramm teilnehmen, lernen sie, dass das was sie sagen, Gewicht hat, was sie in ihren Gemeinschaften, in denen sie leben, meistens nicht erfahren.

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  2. clausmartin2015 schreibt:

    Es gibt verschiedene Arten der Schlußfolgerungen. Sichere, logische Schlußfolgerungen sind nur bei relativ einfachen Systemen möglich und wenn die Fakten eindeutig richtig sind.
    In den meisten Anwendungen sind aber nicht alle Informationen bekannt und viele sind unsicher oder ungenau. Dann können nur Schlußfolgerungen gezogen werden, die mit einer geschätzten Wahrscheinlichkeit richtig sind. In diesem Fall muss bewertet werden, wie groß das Risiko ist, wenn die Schlußfolgerungen falsch sind. Ist das Risiko zu hoch, müssen die Informationen noch einmal überprüft und ergänzt werden.
    Bei der Argumentation mit Wahrscheinlichkeiten sollte man immer bedenken, dass Wahrscheinlichkeiten sich immer auf eine Grundmenge von Ereignissen beziehen.
    Eine Aussage, dass in einem Kernkraftwerk ein Supergau einmal in 100 000 Jahren auftritt, bedeutet nicht, dass dieser Fall erst nach 100 000 Jahren eintritt. Diese Aussage sagt nur, dass während 100 000 Jahren ein Supergau mit der ausgesagten Wahrscheinlichkeit eintritt. Und diese Ereignis kann jederzeit eintreten. Da auf der Erde viele Kernkraftwerke bereits existieren und viele in der Planung sind, erhöht sich die Gesamt-Wahrscheinlichkeit, dass eines davon einen Supergau erleben wird.

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