Dalai Lama und die Globale Ethik: Ein Appell an die Menschlichkeit

Am 7. September 2016 veröffentlichte der Dalai Lama eine inspirierende Schrift, die einen tiefgreifenden Appell an die Menschheit darstellt. Er argumentiert, dass die Entwicklung einer globalen Ethik wichtiger ist als das starre Festhalten an religiösen Dogmen. Diese Ansicht eröffnet eine Welt, in der universelle Werte die Oberhand gewinnen.

Der Kern seiner Botschaft: Ethik über Religion

Der Dalai Lama, ein Mann mit einem ansteckenden Lächeln und einer Aura der Gelassenheit, die selbst in seinen ernstesten Momenten durchscheint, beobachtet treffend, dass viele Religionen dazu neigen, sich selbst als den einzigen wahren Pfad zu präsentieren. Dies führt oft zu Machtmissbrauch oder wird von Machtgierigen ausgenutzt. Eine humorvolle Anekdote, die er oft erzählt, ist, wie er einmal einen kleinen Jungen fragte, welche Religion die beste sei. Der Junge antwortete, ohne zu zögern: „Eiscreme!“ Für den Dalai Lama verkörpert diese kindliche Unvoreingenommenheit die Essenz wahrer Ethik – Einfachheit und Freude am gemeinsamen Menschsein.

Menschliche Natur: Gut oder Böse?

Der Dalai Lama glaubt fest daran, dass Menschen ein angeborenes Bedürfnis haben, Gutes zu tun und anderen zu helfen. Doch ich, als Autor, zweifle manchmal daran. Die Schrecken, die von Diktatoren und manchen Religionsführern über Jahrhunderte hinweg begangen wurden – von der Inquisition bis zu Selbstmordattentaten – scheinen dieser Annahme zu widersprechen. Es gibt eine Geschichte, die der Dalai Lama oft erzählt, um diesen Punkt zu illustrieren: Ein alter Mann in Tibet, der nach Jahren der Unterdrückung durch die chinesische Regierung zutiefst verbittert war. Aber als er dem Dalai Lama begegnete, erinnerte dieser ihn daran, dass Hass niemals durch Hass besiegt wird, sondern nur durch Liebe – eine kraftvolle Erinnerung daran, dass wir alle das Potenzial für Güte in uns tragen.

Über die Ironie des Fanatismus

Es ist erstaunlich, wie fanatische Anhänger von Religionen und Ideologien alten, überholten Ideen folgen, ohne selbstständig und kritisch zu denken. Der Dalai Lama verwendet oft das Beispiel des Mondes, den man zeigen kann, aber die Menschen sehen nur den Finger. Er fordert uns auf, über den Finger hinauszuschauen und die universelle Wahrheit in der Lehre jeder Religion zu erkennen.

Von Feinden lernen: Eine Lehre des Dalai Lamas

Der Dalai Lama vertritt die Ansicht, dass man am meisten von seinen Feinden lernen kann, eine Ansicht, die er auf die chinesische Regierung anwendet. Trotz der langen Geschichte der Unterdrückung Tibets durch China, betont er die Wichtigkeit von Vergebung und Verständnis. Er erzählt oft von einem tibetischen Mönch, der nach Jahren in chinesischer Gefangenschaft sagte, seine größte Angst sei gewesen, den Respekt vor seinen Unterdrückern zu verlieren – ein kraftvolles Zeugnis für die Stärke des menschlichen Geistes.

Die Zukunft Tibets und Chinas

Die Beziehung zwischen China und Tibet bleibt komplex. Während die chinesische Regierung möglicherweise darauf spekuliert, nach dem Tod des Dalai Lamas eine Marionette einzusetzen, übersieht sie dabei die Tiefe und Authentizität des tibetischen Buddhismus. Der Dalai Lama selbst hat angedeutet, dass er die Tradition der Wiedergeburt beenden möchte, um solchen Missbrauch zu verhindern. Dies erinnert mich an eine Begebenheit, als ein Reporter den Dalai Lama fragte, was nach seinem Tod passieren würde. Mit einem schelmischen Lächeln antwortete er: „Ich hoffe, ich werde in einem freien Land wiedergeboren!“

Die verpasste Chance Chinas

Es ist bemerkenswert, dass China, mit seiner reichen philosophischen Tradition des Taoismus, Konfuzianismus und Buddhismus, sich so stark an eine fremde Ideologie klammert. Diese alten Lehren könnten, modern interpretiert, eine Quelle der Inspiration für ein harmonischeres Zusammenleben sein.

Abschließend lässt sich sagen, dass der Dalai Lama mit seiner Forderung nach einer globalen Ethik nicht nur eine spirituelle, sondern auch eine tiefgreifend praktische Botschaft vermittelt. Er erinnert uns daran, dass trotz unserer unterschiedlichen Glaubenswege, unsere Menschlichkeit – unsere Fähigkeit zu lieben, zu verzeihen und zu helfen – das ist, was uns wirklich verbindet.

Dieser Beitrag wurde unter Uncategorized veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Hinterlasse einen Kommentar

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..