Als Autor von eBooks sollte man auch versuchen, in Kontakt mit den Lesern zu kommen, damit man mit ihnen diskutieren kann, was in dem eBook korrigiert, besser erklärt oder ergänzt werden sollte.
Und insbesondere bei Wissenstransfer-eBooks ist das sehr wichtig, da das Ziel nicht nur Wissensvermittlung ist. Der Leser soll mit möglichst geringem Aufwand das Themengebiet verstehen und sich neue Fähigkeiten aneignen, so daß er selbständig damit Probleme lösen kann.
Da jeder Leser einen anderen Wissensstand hat, ist es unvermeidlich, dass Verständnisschwierigkeiten auftreten können, die sich am besten durch direkten Kontakt mit dem Autor beheben lassen. Und der Leser kann viele Frustrationen vermeiden, wenn er schnell direkte Hilfe von dem Autor erhält. Umgekehrt kann der Autor viel von dem Leser lernen, denn Kommunikation mit interessierten Lesern hilft auch, die eigenen Denkfallen und Vorurteile zu erkennen, so daß man sie eventuell vermeiden kann.
Dafür wäre allerdings eine globale Kommunikation ideal, die aber durch Sprachbarrieren erschwert wird.
Die Frage ist, was die besten Kommunikationsmöglichkeiten für Leser und Autor sind:
- Gedankenaustausch mit emails
- Diskussion auf einem Blog, so dass auch andere Leser davon profitieren oder an der Diskussion aktiv teilnehmen können. Erfahrungsgemäß scheuen sich viele Teilnehmer anfangs, aktiv an Diskussionen auf einem Blog teilzunehmen, weil sie fürchten, dass sie dumme Fragen stellen könnten, worüber andere dann lachen. Es gibt aber keine dumme Fragen; jede Frage zeigt, dass man nachgedacht und bemerkt hat, dass man etwas nicht versteht. Man ist also lernbegierig. Außerdem kann man ein Pseudonym verwenden.
- online Inernet-Besprechungen mit Hilfe von Skype oder ähnlichen Internet-Diensten, sind sehr gut für kurzfristig angesetzte Besprechungen – sozusagen auf Zuruf- geeignet. Der Kreis der aktiven Diskussionsteilnehmer sollte nicht zu groß sein. ( maximal 5 Personen )
- online webinare, benötigen eine gute Vorbereitung und je nach Anzahl der Teilnehmer sind sie eher wie Vorträge oder Vorlesungen zu betrachten. Sie können den Inhalt eines eBooks gut ergänzen, die Teilnehmer sind aber recht passiv und Versuche zeigen, dass passives Hören eines Vortrages einen recht geringen Lerneffekt hat.
Die übliche, eher statische Webseite ist für die Kommunikation nicht gut geeignet; ihre Rolle übernimmt das eBook .
Besser geeignet ist ein Blog, da er sich nicht starr an ein Ordnungsschema halten muss.
Eine grobe Ordnung kann durch einige online-Seiten vorgegeben werden, mit denen der Umfang des Themenbereichs skizziert werden kann.
Als Blogsoftware verwenden wir wordpress. Der Blog kann bei wordpress.org selbst eingerichtet werden oder auf der Webseite eines website-hosts.
WordPress.org beschränkt aus Sicherheitsgründen die Möglichkeiten, den Blog mit plug-ins zu ergänzen. Wenn diese Möglichkeiten genutzt werden sollen, muß der Blog auf einer Webseite installiert werden, was relativ einfach ist.
Allerdings sollte genau überlegt werden, ob das dadurch entstehende Sicherheitsrisiko akzeptabel ist.
Werden Dokumente zum Runterladen angeboten, ist ein Internetdienst wie Dropbox wahrscheinlich am besten geeignet, zu dem die Leser das Passwort erhalten. Die Dokumente in Dropbox können mit den Dokumenten auf dem Computer synchronisiert werden, so dass sie leicht immer auf dem neuesten Stand gehalten werden können. Dadurch wird der Umfang des Blogs nicht zu groß.
Das recht kleine Bildschirmformat von eBook-Lesegeräten und die Beschränkungen die das epub-Format vorgibt, verursachen Probleme, wenn größere Tabellen, oder hochauflösende Fotos ausgetauscht werden sollen. Dann ist es besser, ein Din A4 Format zu verwenden und die Dokumente im pdf-Format auszutauschen. Auch lauffähige Softwareprgramme können dann ausgetauscht werden.
Damit vermieden wird, dass Spammer die Kommunikation behindern, sollten Leser und Autor Passwörter vereinbaren, die sie häufiger ändern.
Ein Blog hat den Nachteil, dass der Zugriff auf Diskussionsbeiträge nach einigen Monaten immer umständlicher wird. Das ist dann der richtige Zeitpunkt, alle Beiträge in einer Neuauflage des eBooks zu verarbeiten; man sollte sie aber auf dem Blog belassen, damit die Suchmaschinen den Blog finden.
Da die Leser ihr eBook immer mit der Neuauflage bei Amazon synchronisieren können, profitieren sie davon, dass alle Diskussionsbeiträge in übersichtlicher und überprüfter Form in der Neuauflage enthalten sind. Zusätzliche Kosten fallen für die Stammleser nicht an.
Noch eine Bemerkung zu den verschiedenen Empfehlungen: Ich empfehle im allgemeinen nur das, was ich selber verwende. Dafür habe ich vorher viele Angebote miteinander verglichen und ausprobiert und häufig auch viel Lehrgeld in Form von Geld und Zeit investiert.
Zum Beispiel habe ich einige Webseiten mit Hilfe des Softwareprogramms website x 5 erstellt. Das Programm ist relativ einfach zu bedienen ( Arbeitsaufwand 20 bis 30 Stunden ), aber es hat einen entscheidenden Nachteil:
- wenn das Programm einmal neu installiert werden muß, gibt es große Probleme mit der Registrierung. Das hat mich am Ende so frustriert, dass ich mit diesem Programm nicht mehr arbeite.
Außderdem habe ich darüber nachgedacht, ob eine statische Webseite wirklich das geeignete Medium für den Autor eines eBooks ist und kam zu dem Schluß, dass ein Blog dafür viel besser geeignet ist.
Als Blogsoftware verwende ich wordpress, das eine open-source-Software ist. Diesen Blog habe ich bei wordpress.org installiert, da ich den Schutz gegen Spam für wichtig halte und dafür auf andere Möglichkeiten verzichte, den Blog mit plug-ins zu bereichern.
Arbeitet man mit einer online-Software, hat man einige weitere Vorteile:
- keine Installationsprobleme, die eventuell durch die firewall auf dem Computer verursacht werden.
- man arbeitet immer mit der neuesten Version der Software
- Keine Probleme mit dem Hochladen von geänderten Seiten oder Dokumenten
- Nachteile könnten Sicherheitsprobleme sein. Deshalb sollten sicherheitsrelevante Dokumente nicht online bearbeitet werden, sondern am besten auf einem Computer, der nicht mit dem Internet verbunden ist.
Mein Arbeitsfluss ist also:
- auf dem Blog kurze Beiträge veröffentlichen, die zeigen, an welchen Fragestellungen ich gerade arbeite. Dadruch zwinge ich mich selbst, bereits gut lesbaren Text zu schreiben und die Fakten so gut wie möglich zu überprüfen und Leser können jederzeit mit mir darüber diskutieren.
- ein eBook schreiben und bei Amazon veröffentlichen
- einen Extra-Blog für dieses eBook einrichten, falls es dazu größeren Diskussionsbedarf gibt.
Noch eine Abschlußbemerkung:
In einigen Ratgebern zum Erstellen von eBooks findet man den Ratschlag, sich anzusehen, was die Mehrzahl der Leser lesen möchte, weil dadurch die Chancen wesentlich vergrößert werden, sein eBook zu verkaufen und Geld damit zu verdienen.
Ich folge einem anderen Pfad durch den Dschungel der Informationen:
- ich beschäftige mich mit den Themen, die mich interessieren.
- ich schreibe Blogbeiträge und eBooks dazu, weil mir beides hilft, etwas besser zu verstehen. Der Lernerfolg ist einfach viel größer.
- Auch wenn ich vielleicht der einzige Leser sein sollte, so ist es doch sehr tröstlich, dass ich zumindest einen sehr aufmerksamen und interessierten Leser habe. Wieviele Autoren können das schon von sich behaupten 🙂