Auswahlkriterien für ein Tribike-Liegefahrrad

Firmenauswahl

Es gibt einige größere Firmen, die Tribike-Liegefahrräder herstellen und viele kleinere, die aber auch sehr gute Produkte herstellen.

  • auf der einen Seite ist das sehr gut, da es eine große Auswahl gibt und jeder wohl sein „Traumrad“ zusammenstellen kann   ( falls er das Geld dafür ausgeben will, da je nach Optionen, auch Preise über     10 000 euro sich ergeben können )
  • auf der anderen Seite kann es sehr verwirrend sein und  man sollte sich  vorher   genau informieren und vor dem Kauf von Fachleuten beraten lassen.

Hier einige Argumente für die Auswahl des passenden Tribike-Liegefahrrades und einige gute Informationsquellen.

Testberichte

Auf Testberichte.de  gibt es ausführliche Berichte und Benotungen zu Fahrrädern im allgemeinen und zu Tribike-Liegefahrrädern

  • ( die links zu Amazon und ebay  zeigen  im allgemeinen keine Informationen zu den gezeigten Fahrrädern an.  Leider  eine schlechte Praxis.  )

Konzentriert man sich nur auf die Tribikes, die  mit sehr gut bewertet wurden,  so gibt es bereits 8 .

  • Steintrikes, Wild One  20 / 29
  • Azub Tricon 26
  • HP Velotechnik Scorpion Plus 26
  • Hase Bikes Kettwiesel Evo
  • Anthro Tech Trike Dual Drive
  • Cartrike Expedition

Auswahlkriterium:   Anordnung der Räder

Nur das Hase Kettwiesel hat das Einzelrad vorne.

Was sind also die Vor- oder Nachteile dieser beiden grundverschiedenen Radanord-nungen ?

Zwei Räder hinten, eins vorne

  • auf den Sitz setzen:  Ist das Rad vorne, braucht man nicht die Beine zu heben, sondern geht von vorne nach rückwärts, das Längsrohr zwischen beiden Beinen.  Für Menschen mit Behinderungen könnte das bereits ein knock out Kriterium sein.
  • Sind beide Räder hinten,  ist die Übertragung der Kraft auf den Boden in sandigem oder schlammigem Gelände  eventuell besser.
  • Die Füße sind gegen Aufprall auf ein  Hindernis besser geschützt, da das Vorderrad weiter  nach vorne  überkragt.
  • Nachteil:  Es wird eine Differentialsperre benötigt wie beim Auto, weil in Kurven das außen laufende Rad einen längeren Weg zurücklegen muss. Dadurch ist dieses  Tribike  teurer und es gibt ein  weiteres  Bauteil, das dem Verschleiß unterliegt.
    • Die Anpassung an verschiedene Körpergrößen ist umständlich, da das vordere Längsrohr verschoben werden muss.

Ein Rad hinten, zwei Räder vorne

  • wahrscheinlich ist der Sitz bequemer, da er breiter und vielseitiger ausgelegt werden kann; das konnte ich aber noch nicht testen.
  • Diese Fahrräder sind faltbar, was ein wesentlicher Vorteil für den Transport und die Aufbewahrung zu Hause ist.
  • Anpassung an verschiedene Körpergrößen  ist einfach durch Verschieben des Sitzes möglich ohne dass die Länge der Kette neu justiert werden muss. Also ein deutlicher Vorteil gegenüber dem Kettwiesel,  wenn das Tribike von Fahrern mit unterschied-licher Körpergröße genutzt wird.
  • Nachteile: für behinderte Menschen ist das Hinsetzen wahrscheinlich schwerer oder nicht möglich
    • Da die Pedale  vor den beiden Vorderrädern stehen, sind die Füße nicht gegen einen Aufprall geschützt. Darin sehe ich ein großes Sicherheitsrisiko. Nicht nur der Fahrer kann schwer  verletzt werden, sondern er kann beim Aufprall auf Passanten,  diese schwer verletzen.
      • es müßte ein stabiles, mit einem Stoßdämpfer ausgestattetes Schutzblech eingebaut werden. Wäre technisch möglich.
      • ohne dieses Schutzblech ist das ein knock out Kriterium für mich.

Ein Muß:

Aus Sicherheitsgründen sollten bei allen  Tribikes  zusätzlich  Unterstützungen  für  die Füße oder noch besser,  auch  für die Beine  gewählt werden.

Denn wenn während der Fahrt die Beine von den Pedalen abrutschen und auf den Boden kommen, kann es zu schwersten Verletzungen kommen, die ich hier nicht im Detail beschreiben möchte.

 

Andere Ausstattungs-Optionen

Persönlich  bevorzuge ich folgende Optionen:

  • Nabengangschaltung , weil es dann weniger Ärger gibt mit dem Abspringen der Kette und  der Wartungsaufwand ist geringer.
  • Hydraulische Scheibenbremsen, da sie bei langen Bergabfahrten besser gekühlt werden und weil sie leichter zu warten sind.
  • Anhängerkupplung für Anhänger.
    • für mehrtagige Touren kann man die Campingausrüstung mitnehmen und ist dann nicht an Hotels oder Jugendherbergen gebunden.
    • für behinderte Menschen oder Weltenbummler könnte auch das Anhängen eines  Hase Kettwiesels interessant sein.
      • Beide Fahrer können treten und beide Tribikes   können mit Elektromotoren bestückt sein.
        • Funktioniert aber wahrscheinlich nur, wenn beide Fahrräder Kettwiesels sind.
          • interssant für sehr lange Touren: der hintere Fahrer könnte  auch schlafen  und sich erholen  🙂
        • beide Kettwiesels können auch einzeln genutzt werden, wenn man bei dem hinteren das Vorderrad wieder einbaut.
      • ist ein Fahrer behindert, könnte er bei Bedarf auf dem hinteren Fahrrad sitzen.
  • Ausrüstung für Straßenverkehr und Schutzbleche sind ebenfalls ein Muß.  Ohne Schutzbleche wird man immer saudreckig und selbst wenn man Geländefahrten bevorzugt, muß man ab und zu einmal auf öffentlichen Straßen fahren.
  • sehr guter Schutz gegen Diebstahl und GPS mit Spezialkarten für Fahrradfahrer, damit man die öffentlichen Straßen vermeiden kann.
  • ein Elektromotor ist wünschenswert, aber sehr teuer und  wohl nur nötig, wenn man häufig  lange und steile Berganstiege bewältigen muss. Also am besten einmal bei einer Testfahrt ausprobieren.
    • Frage ist, wo er eingebaut sein sollte. im Tretlager oder in den Radnaben.
      • im Tretlager scheint Vorteile für die genauere Regelung zu geben.

 Zu empfehlende Händler

Hier kann ich nur die Händler empfehlen, die ich selber besucht und mit denen ich ein ausführliches Gespräch hatte.

Zur Zeit ist das nur ein Händler:

akkurad GmbH
Lohmeyer Leichtfahrzeuge
Rheinstraße 26
53773 Hennef-Westerhausen

Kontakt:
Telefon: (+49) 02244 9048 010
Telefax: (+49) 02244 9048 014
E-Mail: info@akkurad.com

webseite:  http://www.akkurad.com/

Die Webseite wird zur Zeit auf den neuesten Stand gebracht.

(   Darauf achten, dass  es auch einen anderen Händler gibt, der akkurad heißt, aber dessen webseite ist:    http://www.akkurad.de )

Mit Herrn Lohmeyer und seinem Mitarbeiter  habe ich ca. 1 Stunde lang  die Fahrräder von Anthrotech und  das Kettwiesel von Hase ausführlich diskutiert.

  • Sie konnten immer sehr kompetent alle Details und alle Vor- und Nachteile erklären. Leider hatten sie kein Scorpion vorrätig, an dem ich auch sehr interessiert bin.
  • Zur Zeit schwanke ich noch zwischen dem Kettwiesel und dem Scorpion.

Da diese Firma nicht an einen bestimmten Lieferanten gebunden ist, kann man sich sein  „Traumrad“ dort passend konfigurieren lassen. Die Firma versendet die Fahrräder auch weltweit.

April 2017

Inzwischen habe ich ein Kettwiesel für mich selber und einen Lepus für meinen gehbehinderten Sohn gekauft.

Wegen unserer großen Schuhgrößen haben wir uns die verstellbaren Pedale von Hase und den 5 Punkt Sicherheitsgurt von akkurad in Westerhausen einbauen lassen. Beide dienen der besseren Sicherheit.

An die Pedalen müssen wir uns allerdings noch etwas gewöhnen.

 

 

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