Informationsspeicherung auf Glasscheibe

360 Terabyte optischer Glaspeicher

  • Wissenschaftler an der Universität Southampton in England haben einen optischen Speicher entwickelt  ( „Super Man “ ) , der so groß ist wie eine 2 Euro Münze und in dem bis zu 360 Terabyte gespeichert werden können. Das entspricht   1 Million Bücher,  jedes 500 Seiten, wenn sie nur Text enthalten.
    • Enthalten sie Bilder, wird mehr  Speicherplatz dafür benötigt.
    • Deshalb setzen wir vorsichtshalber einmal  nur 100 000 Bücher an
    • Selbst die größten Büchereien der Welt passen dann in eine Aktentasche.
  • Da der Speicher aus Glas besteht,  soll er  eine Lebensdauer bis zu 13 Milliarden Jahren haben, wenn er bei Temperaturen unter 190 Grad  gelagert wird und unbegrenzt, wenn er bei Zimmertemperatur gelagert  wird.
    • bei solchen Angaben bin ich immer sehr skeptisch, da sich das nicht messen läßt. Das sind also nur Vermutungen. Aber es wäre schon beruhigend zu wissen, wenn dieses Speichermedium zumindest solange Informationen speichern kann wie die Keilschrifttafeln der Sumerer, also  ca. 5000 Jahre.

Aussicht:

Diese Technologie wird wahrscheinlich in wenigen Jahren allgemein  verfügbar sein. Die Hardware für die Speicherung riesiger Datenmengen macht also extrem schnelle Forschritte.

  • Was  uns dann noch fehlt ist die intelligente Software, damit diese Datenbestände erschlossen werden können  und eine Standardisierung für die Codierung und die Hardware.
    • diese Software muss so intelligent und kreativ sein, dass sie für uns alles liest, an dem wir interessiert sind und   diese Informationen so aufbereitet  und mit Hyperlinks ausstattet,  dass es sich wie ein sehr guter  Review-Artikel von maximal 100 Seiten lesen läßt.
      • außerdem müssen natürlich alle Fremdsprachen in eine Sprache unserer Wahl übersetzt werden und das muß besser sein, als es ein einzelner professioneller Übersetzer unserer Zeit kann.
      • einen Go-Master schlagen ist dagegen eine kleine Herausforderung für einen Supercomputer 🙂
    • Was nutzen uns diese riesigen  Datenspeicher aber, wenn  wir nach 10 Jahren nicht mehr die passende Hardware haben,   um sie zu lesen ?

Ein Problem besteht aber weiterhin:

Unsere  technische Zivilisation  muss ebenfalls über lange Zeiträume existieren und das ist bei der globalen Dummheit der heutigen Menschheit  unwahrscheinlich.

  • Uns fehlt also immer noch ein Speichermedium, das mit einfacherer Technik genutzt werden kann.
  • Das sind wahrscheinlich Keramikscheiben, auf denen mit Lasern Bücher in  Microschrift eingebrannt werden können und die mit Mikroskopen gelesen werden können  ( eine primitivere Zivilisation ohne Computer,  wie die der Menschheit im 19. Jahrhundert,  hatte bereits Mikroskope entwickelt )
    • gedruckte Texte können von intelligenten  Wesen wahrscheinlich entziffert werden,  vor allem, wenn wir noch ein gutes Tutorial voranstellen.
    • Wir sollten alle Informationen außerdem  in einer Symbolschrift wie Bliss-Symbolics schreiben . Leider gibt es dafür immer noch keine gute Software, mit der es leicht ist,  Artikel in dieser Schrift zu schreiben und  in einer oder mehreren Fremdsprachen den Klartext darunter. Das wäre eine dankbare Aufgabe für Programmierer der open source Gemeinschaft.
      • Grundwortschatz in Symbolics  ( oder einer ähnlichen, noch zu entwickelnden Symbolschrift )  muss als Standard immer unverändert bleiben. Werden neue Symbole benötigt, müssen sie nach sehr genauen Regeln erstellt werden. Nur dadurch kann vermieden werden, dass nach einigen Jahrhunderten die Texte nicht mehr verstanden werden.
      • in  der  alten indischen  Sprache Sanskrit gibt es eine ausführliche Grammatik, die an die Regeln von Computersprachen erinnert und eine Schrift, die die Aussprache genau wiedergibt. Die Schrift ist aber keine Symbolschrift, sondern sie soll die genaue  Aussprache ermöglichen, weil die heiligen Texte der Inder genau ausgesprochen ( eigentlich gesungen ) werden müssen, damit sie ihre Wirkung entfalten .
        • das läßt sich überprüfen, wenn man  auf youtube Mantras in Sanskrit und  in Hindi sich anhört. Dabei Kopfhörer tragen und darauf achten, wie sich die Mantras  „anfühlen“. Man merkt den deutlichen Unterschied in den Fingerspitzen.

Links

Bytes auf Papier    in Dirks Logbuch

Artikel und Videoclip   über den   360 Terabyte Glasscheibenspeicher

Datenspeicher   auf Wikdipedia.de

Artikel: Wie viel Gigabyte Information  kann das Gehirn speichern ?

  • der  Autor vermutet  1000 Gigabyte =  1 Terabyte
    •  diese Zahl halte ich aber für viel zu klein, denn wir können uns an viele Bildeindrücke erinnern.
      • Man muß dabei auch unterscheiden, ob wir Informationen aktiv  jederzeit aus unserem Gehirn abrufen können oder ob wir dafür einen Reiz benötigen.

Artikel: Forscher speichern digitale Informationen in DNA

  • Aussage: 100 Millionen Stunden  Videobänder  in hoher Auflösung  passen in eine Tasse voll mit DNA-Molekülen.
  • Zitat:  „Ein großer Vorteil ihres Verfahrens sei die sehr hohe Genauigkeit bei der Entschlüsselung der DNA-Daten, berichten die Wissenschaftler.“
  • Zitat: „Weltweit kursierten etwa drei Zettabyte an digitalen Daten – also 3000 Milliarden Byte.“
    • Die Aussage kontrollieren wir mal ( siehe Wikipedia Zettabyte )
      • 1 Zettabye = 10^21  byte  =  10^9  Terabyte
      • 3000 Milliarden Byte sind dagegen nur  3*10^12 = 3 Terabyte. Also ist die Umrechnung des Autors in dem obigen Artikel  falsch
        • die Verwendung von Namen für sehr kleine oder sehr große Zahlen finde ich nicht hilfreich.  Besser ist es, direkt die Potenzschreibweise zu verwenden.
      • Die Wissenschaftler machen sehr optimistische Aussagen über die Speicherung digitaler Informationen  in DNA. Ich erwarte aber mehr von der Speicherung in der Glasplatte.
        • es könnte vielleicht auch noch eine Zwitterlösung entwickelt werden, wie es in der Nanotechnologie gemacht wird. Biologische Strukturen werden wie ein Stempel verwendet und in nanotechnischen Produkten abgebildet.

Artikel:   Auf der Suche nach dem Engramm-Wie und  Wo  speichert das Gehirn Informationen

  • in diesem Artikel werden Versuche beschrieben, wie Informationen im Gehirn gespeichert und wieder abgerufen werden können. In diesen Versuchen werden die hirnelektrischen Potentiale gemessen und aus ihrer Stärke und zeitlichem Verlauf Rückschlüsse gezogen, wo im Gehirn die Informationen gespeichert sein könnten und wie sie wieder akiviert werden könnten.

 

Langzeitgedächtnis

Schlußfolgerungen:

  • Aus dem Artikel, dass  riesige Mengen digitaler  Informationen in DNA- Molekülen gespeichert werden können und aus dem Artikel „Suche nach dem Engramm“, kann man die Vermutung ableiten, dass Gedächtnisinhalte, die im Langzeitgedächtnis gespeichert sind, vielleicht in veränderten DNA-Molekülen gespeichert werden.
    • was einige Forscher in der menschlichen DNA als „Müll“ bezeichnen, könnten eventuell Langzeitgedächtnisinhalte sein, die nicht notwendigerweise im Gehirn sondern in vielen Zellen im Körper gespeichert sind.
    • wir könnten in der Spekulation noch einen Schritt weiter gehen:  Es gibt keine Wiedergeburt, aber lebenswichtige  Erfahrungen und Fähigkeiten  unserer Vorfahren können in der DNA von Generation zu Generation weitergegeben werden.
      • Das würde auf plausible Weise auch erklären, wie Begabungen von einer Generation zur nächsten weitergereicht werden.
        • Das Problem ist ja, dass das Gehirn des Embryos sich erst entwickelt. Die Begabung der Eltern kann also nicht durch Verknüpfungen im Gehirn gespeichert sein. Bleibt also nur noch die DNA als Informationsspeicher übrig.
        • Und wenn  „Begabungen = gespeicherte Informationen über Lebenserfahrungen der Vorfahren“ in der DNA gespeichert werden können,  dann müssen bereits während der Lebenszeit der Vorfahren Informationen in deren DNA gespeichert werden.
      • müßte an Waisenkindern untersucht werden, die nie ihre Eltern kennengelernt haben
      • interessant wäre auch,  zu prüfen,   welche Begabungen Menschen haben ,  die einen gemeinsamen Elternteil haben oder an welche   „Wiedergeburten “   sich soche  Menschen erinnern.

 

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Eine Antwort zu Informationsspeicherung auf Glasscheibe

  1. freiephilosophie schreibt:

    Sehr spannend! Danke!

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