Der Name Schleimpilz ist eigentlich falsch, da er kein Pilz ist. Dieses Lebewesen besteht aus mehreren amöbenartigen Einzelwesen und kann sich wie eine große Amöbe langsam bewegen und Nahrung wie eine Amöbe aufnehmen.
Auf YouTube werden Zeitrafferaufnahmen von sich bewegenden Schleimpilzen gezeigt.
Schleimpilze zeigen folgende Merkamale:
- sie können mit Artgenossen verschmelzen
- sie können fremde Schleimpilze fressen
- sie vermehren sich mit Sporen
- sie können Netze bilden und in einem Labyrinth den kürzesten Weg finden
Auf YouTube wird das Experiment gezeigt, wie ein Schleimpilz in einem Labyrinth den kürzesten Weg findet.
Aus diesem Experiment können wir folgende Schlüsse ziehen:
- der Schleimpilz füllt zuerst den zur Verfügung stehenden Platz voll aus.
- Danach beginnt er die Verbindungen zwischen 2 Futterquellen stärker als andere auszubilden.
- nach längerer Zeit ist die kürzeste Verbindung zwischen 2 Futterquellen am stärksten ausgebildet
- der gesamte zur Verfügung stehende Raum ist durch ein Netzwerk von Fäden ausgefüllt.
- Teile eines Schleimpilzes verfügen anscheinend über alle Fähigkeiten des gesamten Schleimpilzes
Die große Frage ist, ob man daraus ableiten kann, dass sich Schleimpilze intelligent verhalten oder sogar eine Persönlichkeit besitzen.
Der Begriff Intelligenz wird immer so definiert, dass eigentlich nur der Mensch ein intelligentes Lebewesen ist.
Vielleicht sollte man einen anderen Begriff verwenden, um zu kennzeichnen, dass Lebewesen sich zielgerichtet so verhalten können, dass sie ihre Überlebenschancen und die ihrer Nachkommen deutlich vergrößern. Da diese Beschreibung bereits in der Evolutionstheorie verwendet wird, muss man vielleicht noch hinzufügen, dass insbesondere die eigenen Überlebenschancen deutlich vergrößert werden.
Und das würde auf den Schleimpilz zutreffen, denn er benötigt möglichst wenig Material, um den Raum auszufüllen und langsam den kürzesten Weg herauszufinden und zu verstärken.
Es ist natürlich interessant, das Netzwerk eines Schleimpilzes mit dem neuronalen Netzwerk in den Gehirnen von Tieren zu vergleichen:
- wie erfolgt die Signalübertragung: nur chemisch oder auch elektrisch ?
- ist ein Schleimpilz lernfähgig ? kann er sein Netzwerk schneller aufbauen, wenn man ihn in dasselbe Labyrinth setzt ?
- kann er sein Wissen an seine Nachkommen weitervererben ?
- wenn 2 Schleimpilze gleicher Art miteinander verschmelzen, profitiert dann dieser neue Schleimpilz von den Erfahrungen der beiden Partner ?
- wie verhält sich ein Schleimpilz in dreidimensionalen Labyrinthen ?
- wenn der Schleimpilz die Wahl zwischen mehreren Nahrungsqellen hat, wie entscheidet er sich ? Bildet er ein Netzwerk von „Autobahnen“ und „Landstraßen“ ?
- wie verhält sich ein Schleimpilz, wenn er die Wahl zwischen mehreren Nahrungsquellen mit unterschiedlichen Nährstoffen hat ?
Die intensivere Erforschung der Schleimpilze könnte also sehr interessant sein, um biologische Netzwerke besser zu verstehen. Der Forschungsaufwand wäre sehr gering, wenn man Zeitrafferaufnahmen und Bildauswertungssoftware in Computern verwendet.
Interssant könnte es auch sein Schleimpilze genetisch so zu züchten, dass sie Giftstoffe und Kunststoff abbauen.
Haben Sie ein paar andere Ideen ?