Kurzfassung von:
George Leonard
Mastery. The Keys to Success and Long Term Fulfillment
George Leonard ist ein Aikidomeister ( moderne japanischhe Kampfkunst ) und hat die Erkenntnisse aus seinem jahrzehntelangem Training und seiner Lehrtätigkeit auf alle Bereiche des Lebens übertragen und dafür viele moderne Erkenntnisse aus der psychologischen Forschung verwendet.
Seine wichtigste Erkenntnis ist dass der Lehrsatz des Zen-Buddhismus für alle Gebiete gilt, auf denen man den Weg zur Meisterschaft betreten will:
Der Weg ist das Ziel
Jeder, der anstrebt auf irgendeinem Gebiet Meister zu werden, muss lernen, dass er das sich immer wiederholende Training in kleinen Schritten genießen muss; denn das Training kann jahrzehntelang dauern und kommt nie zu einem Abschluss, da man immer wieder daran feilen muss, sich zu verbessern.
Er beschreibt ausführlich den Trainingsverlauf im Aikido und Tennisspielen und schließt aus seinen eigenen Trainingserfahrungen und den Erfahrungen von vielen anderen, dass es immer wieder schnelle Fortschritte gibt, die von langen Plateaus abgelöst werden, bei denen anscheinend überhaupt keine Fortschritte erzielt werden.
Er erklärt das mit der Arbeitsweise unseres Gehirns, dass rationale Erkenntnisse im Großhirn relativ schnell verarbeitet werden, dass das Training der Feinmotorik in anderen Gehirnbereichen erfolgt und dass dafür viel mehr Zeit benötigt wird. Das stimmt mit den Erkenntnissen überein, dass wir 6 Wochen bis 2 Jahre benötigen, um uns eine neue gute Gewohnheit anzueignen und noch viel länger, um eine schlechte Angewohnheit abzulegen.
Professor Karl Priban ( Neurowissenschaften an der Princeton University )
Brain/Bodysystem
Bewusstes Denken
Reflexe
Die Aussage, dass 10 000 Stunden konzentriertes Training benötigt werden, um zum Beispiel ein weltweit anerkannter Profi im Geige- oder Klavierspielen zu werden ( soll auch für alle anderen Gebiete gelten ) ist aber falsch, wie neuere Forschungen zeigen.
K. Anders Ericsson und andere haben folgende Disziplinen untersucht:
Schach
Schach
Sport (Golf, Eiskunstlauf)
Musizieren
Ärztliche Tätigkeit
Lesen
Künstlerische Fertigkeit
und festgestelt, dass langjähriges, konzentriertes Üben nur folgenden Beitrag liefert:
Spiele – 26%
Musizieren – 21%
Sport – 18%
Bildung – 4%
Beruf – weniger als 1%
Dr. Jan Höpker beschäftigt sich seit vielen Jahren damit, wie wir uns persönlich verbessern können.
Für den Weg zum Experten schlägt er folgendes vor:
- Vermeide Multitasking; . Immer nur auf eine Aufgabe konzentrieren und die nächste erst beginnen, wenn die vorhergehnde erledigt ist.
- Achtsamkeitsmeditation üben. Auf den eigenen Atem, ein Geräusch oder ein Bild konzentrieren und diese Mediationsübungen immer wieder durchführen.
- Ausreichend viel Schlaf haben, da sich dann der Körper regeneriert und das Gehirn unbewusst weiterarbeitet.
- Sich nicht durch Internet, smart phone und anderes ableiten lassen, wenn man konzentriert arbeiten möchte.
- Dem Rauschen lauschen. Auf youtube concentration noise eingeben und das Rauschen mit einem Kopfhörer anhören.
In seinem ebook: Die 8 Säulen zum Erfolg gibt er folgende Ratschläge, die das Ergebnis von hunderten von Interviews sind, die Richard St. John mit erfolgreichen Experten durchgeführt hat.
- Liebe was Du tust, denn das Gehirn arbeitet wesentlich besser, wenn man glücklich ist.
- Arbeite hart und smart, denn langfristig schlägt harte Arbeit Talent und Intelligenz.
- Konzentriere Dich und fokussiere Dich auf ein Gebiet, nachdem Du eine ausreichend gute Allgemeinbildung erworben hast und beurteilen kannst, in welchem Gebiet Du ein Experte werden möchtest. Also nicht bereits in der frühen Kindheit beginnen, sich zu stark auf nur ein Gebiet einzuschränken.
- Motiere Dich, indem Du Dir ein motivierendes Umfeld schafftst.
- Sei kreativ und erzeuge neue Ideen. Füttere das Gehirn zuerst mit dem Rohmaterial und lass ihm dann ausreichend viel Zeit, unbewusst an einer Idee zu arbeiten. Schreibe jede gute Idee sofort auf.
- Entwickle Deine Meisterschaft durch ausdauerndes konzentriertes Üben immer weiter.
- Hilf aufrichtig anderen Menschen.
- Halte Durch und rechne mit etwa 5 bis 10 Jahren ( ca. 10 000 Stunden konzentrieter Arbeit mit ca je 4 Stunden pro Tag und einem Tag Pause pro Woche. Lass Dich nicht durch Rückschläge beirren. Sie gehören zum Lernprozess dazu und sind wichtig als Sprungbett für weiteren Erfolg.
Ihre Piano-Berichte, nicht nur dieser, sind interessant und motivierend. Aus eigener Erfahrung möchte ich hinzufügen, daß ein lebendiger, analoger Lehrer in jedem Falle unverzichtbar ist, weil man sonst nicht korrigiert wird und Fehler und Fehlhaltungen einübt, die dann um so tiefer sitzen, wenn man so fleißig übt, wie vorgeschlagen!
Die oben zu Recht aufgeführten Grundsätze, die weitgehend aus dem Zen stammen, sind zur Anwendung fürs Pianospiel aufbereitet in einem wunderbaren Buch des (Jazz)pianisten Kenny Werner, Effortless Mastery. Liberating The Master Musician Within, published by Jamey Abersold Jazz, o.J. (leider nur in Englisch)
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