Auf youtube ist eine Diskussion entbrannt, weil Sebastian outdoor, einem auf youtube bekanntem Extremwanderer, eine Ordnungsstrafe von 10 000 euro auferlegt wurde, weil er gegen mehrere Ordnungsvorschriften im Naturpark Siebengebirge verstoßen hat.
Sein Pech war, dass er diese Verstöße auf youtube in seinen videos dokumentiert hat. Ein Fehler von ihm war meines Erachtens, dass er diesen Rechtsfall nicht seinem Anwalt zur Klärung überlassen hat und stattdessen noch auf youtube einige videos veröffentlicht hat, in denen er seine Frustration öffentlich ausgesprochen hat.
Aus diesem Vorfall ergeben sich für mich zwei Fragen:
- Was dürfen wir als Wanderer in Deutschland und was dürfen wir nicht. Welche Vorschriften gibt es in Naturparks
- Persönlich halte ich eine Ordnunngsstrafe von 10 000 euro für viel zu hoch. Wie viel zu milde sind im Vergleich dazu viele Betrüger und gewalttätige Menschen davongekommen. Aber leider ist Sebastian nicht den Rechtsweg gegangen, obwohl er als Wanderer wissen sollte, dass man immer den richtigen Weg gehen muss, um ans Ziel zu gelangen. Aber für den Rechtsweg gibt es in unserem Gesetzesdschungel noch kein Navi oder eine Wanderkarte und deshalb kann man leicht auf Abwege geraten.
a. Was kann also noch getan werden um einen Kompromiss zwischen unserer Rechtssprechung und dem Rechtsempfinden von vielen Bürgern zu finden ?
b. Wir brauchen wie in den skandinavischen Ländern einen Ombudsmann, also einen Schiedsrichter, der dem Ideal eines weisen Richters nahekommt. Sebastian muss verstehen, worin seine Ordnungsverstöße bestehen und warum diese Anordnungen sinnvoll sind, um die Natur zu schützen. Das könnte in einem Rundtischgespräch geschehen, in dem alle Beteiligten ihre Argumente darlegen.
c. Ich vermute, dass nach diesem Gespräch Sebastian eingestehen wird, dass er tatsächlich einige nicht nachahmenswerte Handlungen getan hat.
d. Als reuiger Sünder ( das Ideal in der Katholischen Kirche ) wird er sich selbst eine Buße auferlegen und es ist seiner Kreativität überlassen, die angemessene zu wählen. Siebengebirgs-Marathon zum Beispiel planen.
Nun zurück zu Punkt 1. - Die Vorschriften für einen Naturpark sind strenger als außerhalb eines Naturparks. Also liegen wir auf der sicheren Seite, wenn wir überall die Vorschriften für einen Naturpark beachten. Und warum sollte nur ein Naturpark davon profitieren ? Die Natur außerhalb eines Naturparks ist auch schützenswert.
a. Nicht in freier Natur übernachten. Weder Zelt, noch Tarp noch Hängematte.
b. Kein offenes Feuer und keine Zigarettenkippen wegwerfen.
c. Keinen Abfall wegwerfen und fremden Abfall einsammeln und ordnungsgemäß entsorgen.
d. Kein Lärm
e. Keine Notdurft in freier Natur verrichten und wenn unvermeidbar, vergraben oder so zudecken, dass niemand reintritt.
f. Keine Tiere stören
g. Keine geschützten Pflanzen sammeln
h. mehr fällt mir nicht ein, aber ich bin auch kein Ordnungshüter und kenne wahrscheinlich nicht alle Ordnungsvorschriften.