Was ist in freier Natur erlaubt und was ist verboten ?

Ist der Rechtsgrundsatz „Unwissenheit schützt vor Strafe nicht“ nicht eine Schande für unsere Demokratie ?

Das Verhalten von Wanderern, Campern und Wohnwagenfahren in freier Natur ist stark durch Gesetze oder Verordnungen eingeschränkt. Für fehlerhaftes Verhalten kann es sehr hohe Geldstrafen oder sogar Gefängnisstrafen geben. Es gbit aber meines Wissens keinen in ganz Deutschland gültigen Ratgeber, der alle zutreffenden Gesetze und Verordnungen übersichtlich und verständlich zusammenfasst.

Der Staat ist faul und versteckt sich hinter dem Grundstatz „Unwissenheit schützt vor Strafe nicht“, der

meines Erachtens in einem Rechtsstaat nicht gelten darf. Ein Rechtsstaat muss alle Gesetze und Verordnungen so übersichtlich und verständlich darstellen, dass jeder Bürger sie verstehen kann.

Wir haben noch viele Gesetze und Verordnungen, die aus der Kaiserzeit und der Hitlerdiktatur stammen und unser Staat müsste sie alle kritisch überarbeiten. Also für jedes neue Gesetz und jede Verordnung müssen jeweil zwei gestrichen werden. Dann werden wir in einigen hundert Jahren Gesetze und Verordnungen haben, die mit dem Wertesystem unserer Demokratie übereinstimmen.

Diskussionen im Internet

Hier noch einmal eine Überarbeitung eines ähnlichen früheren Blogbeitrags:

Auf youtube ist eine Diskussion entbrannt, weil Sebastain outdoor, einem auf youtube bekanntem Extremwanderer, eine Ordnungsstrafe von 10 000 euro auferlegt wurde, weil er gegen mehrere Ordnungsvorschriften im Naturpark Siebengebirge verstoßen hat.
Sein Pech war, dass er diese Verstöße auf youtube in seinen videos dokumentiert hat. Ein Fehler von ihm war meines Erachtens, dass er diesen Rechtsfall nicht seinem Anwalt zur Klärung überlassen hat und stattdessen noch auf youtube einige videos veröffentlicht hat, in denen er seine Frustration öffentlich ausgesprochen hat.

Aus diesem Vorfall ergeben sich für mich zwei Fragen:

  1. Was dürfen wir als Wanderer in Deutschland und was dürfen wir nicht. Welche Vorschriften gibt es in Naturparks
  2. Persönlich halte ich eine Ordnunngsstrafe von 10 000 euro für viel zu hoch. Wie viel zu milde sind im Vergleich dazu viele Betrüger und gewalttätige Menschen davongekommen. Aber leider ist Sebastian nicht den Rechtsweg gegangen, obwohl er als Wanderer wissen sollte, dass man immer den richtigen Weg gehen muss, um ans Ziel zu gelangen. Aber für den Rechtsweg gibt es in unserem Gesetzesdschungel noch kein Navi oder eine Wanderkarte und deshalb kann man leicht auf Abwege geraten.
    a. Was kann also noch getan werden um einen Kompromiss zwischen unserer Rechtssprechung und dem Rechtsempfinden von vielen Bürgern zu finden ?
    b. Wir brauchen wie in den skandinavischen Ländern einen Ombudsman, also einen Schiedsrichter, der dem Ideal eines weisen Richters nahekommt. Sebastian muss verstehen, worin seine Ordnungsverstöße bestehen und warum diese Anordnungen sinnvoll sind, um die Natur zu schützen. Das könnte in einem Rundtischgespräch geschehen, in dem alle Beteiligten ihre Argumente darlegen.
    c. Ich vermute, dass nach diesem Gespräch Sebastian eingestehen wird, dass er tatsächlich einige nicht nachahmenswerte Handlungen getan hat.
    d. Als reuiger Sünder ( das Ideal in der Katholischen Kirche ) wird er sich selbst eine Buße auferlegen und es ist seiner Kreativität überlassen, die angemessene zu wählen. Siebengebirgs-Marathon zum Beispiel planen. Das könnte ein besserer Beitrag zum Naturschutz sein als eine Strafe.
    Nun zurück zu Punkt 1.
  3. Die Vorschriften für einen Naturpark sind strenger als außerhalb eines Naturparks. Also liegen wir auf der sicheren Seite, wenn wir überall die Vorschriften für einen Naturpark beachten. Und warum sollte nur ein Naturpark davon profitieren ? Die Natur außerhalb eines Naturparks ist auch schützenswert. Wir sind zwar Teil der Natur, aber ein Fremdkörper in der freien Natur geworden und für die Natur ist es deshalb am besten, wenn sie nicht durch uns gestört wird.
    a. Nicht in freier Natur übernachten. Weder Zelt, noch Tarp noch Hängematte.
    b. Kein offenes Feuer und keine Zigarettenkippen wegwerfen.
    c. Keinen Abfall wegwerfen und lieber sogar fremden Abfall einsammeln und ordnungsgemäß entsorgen und damit die Natur aktiv schützen.
    1. keine Papiertaschentücher, Feuchttücher, Küchentücher oder Toilettenpapier wegwerfen, da sie meist alle biologisch nur schwer abbaubar sind und häufig schädliche Chemikalien von Medikamentengebrauch oder von ihrem Herstellungsprozess enthalten können.
    2. Keine Notdurft in freier Natur verrichten und wenn unvermeidbar, vergraben oder so zudecken, dass niemand reintritt und dass sie schneller biologisch abgebaut werden können.
    3. nicht in freier Natur duschen und dafür irgendein Duschmittel verwenden, auch wenn es biologisch abbaubar ist.
    4. Kein Wasser vom Abwasch oder Wäschewaschen in freier Natur entsorgen.
    d. Kein Lärm machen und Tiere nicht durch zudringliche Beobachtung stören
  4. Keine geschützen Pflanzen sammeln. In Naturparks dürfen absolut keine Pflanzen gesammelt werden.
  5. Hunde nicht frei laufen lassen, da sie Wildtiere jagen oder andere Wanderer und Fahrradfahrer belästigen können.
  6. Nur gekennzeichnete Wanderwege benutzen. Also immer genau prüfen, ob ein Weg als Wanderweg gekennzichnet ist.
  7. mehr fällt mir nicht ein, aber ich bin auch kein Ordnungshüter und kenne wahrscheinlich nicht alle

Diskusstionsbeiträge auf youtube zu diesem Thema

Auf youtube gibt es einige videos, die sich mit den Verboten für Wanderer und Camper in der freien Natur beschäftigen. Aber das sind alles videos von interessierten Privatleuten, die nicht
zuverlässig alle Gesetze und Verordnungen kennen. Die Behörden haben anscheinend bis jetzt
keine verständliche Zusammenfassung aller Gesetze und Verordnungen veröffentlicht, so dass immer eine Grauzone herrscht, was vielleicht noch erlaubt ist und was im Ermessensspielraum von Behörden ist.

“ Unwissenheit schützt vor Strafe nicht „, ist eigentlich eine Bankrotterklärung des Rechtsstaates, da er die Willkür von Behörden damit unterstützt. Welche Behördenvorschriften sind im Einklang mit Gesetzen und welche verstoßen dagegen ?
Wir haben in der Bundesresrepublik immer wieder erlebt, dass Gesetze vom Bundesgerichtshof im Widerspruch zu unserem Grundgesetz beurteilt wurden. Und diese Gesetzestexte wurden von juristischen Experten geschrieben.

Wildcamping ohne Ärger,obwohl es Verboten ist, um teure Campingplätze zu meiden

Freistehen: Camping-Basics, die jeder Camper kennen sollte: Richtig Parken, Übernachten + Entsorgen

Allgemeines und Rechtliches – Wald Schlafen für Einsteiger (1)

Das Hauptproblem zwischen Staat und Bürger besteht meines Erachtens darin, dass der Bürger immer nur sein Handeln als Einzelner beurteilt und der Staat das Handeln von tausenden oder Millionen von Bürgern beurteilen muss.

Wenn einer einen Kunststoffbeutel in der freien Natur liegenlässt, ist das nicht schlimm, wenn es aber Millionen machen, werden selbst die riesigen Weltmeere weltweit geschädigt. Kunsstoffbeutel können heute am Strand von jeder Insel gefunden werden.

Beschränkt es unsere Freiheit wirklich so stark, wenn wir strikt Verhaltensregeln beachten, die die Umwelt und ihre Lebewesen schützt ?

Wenn wir Campingplätze, Jugendherbergen und Hotels zum Übernachten nutzen, verstoßen wir nicht gegen irgendwelche Vorschriften und können dafür eine müllfreie Natur genießen.

Neues youtube von Sebstian outdoor

Auf youtube hat Sebastian ein neues video veröffentlicht, in dem er zugibt, dass er gegen einige Ordnungsvorschriften verstoßen hat und in Zukunft solche Verstöße vermeiden wird.

Nicht nachmachen. 10 000 euro Bußgeld

Damit erfüllt er zwei wichtige Voraussetztungen der Katholischen Kirche: Einsicht und Reue.

Also fehlt nur noch die Buße, die er sich am besten selber auferlegen sollte.

Und das Ordnungsamt will doch nicht katholischer als die Katholische Kirche sein ?

In der Katholischen Kirche gibt es auch die Gnade, wenn der Sünder einsichtig ist.

Es wird also spannend werden, welche kreative Buße er sich ausdenkt. Auf jeden Fall wird der Naturschutz davon profitieren, dessen bin ich mir sicher.

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